Michael Johannes, Vice President Mobility & Logistics: „Mit dem Supply Chain Summit ist es uns gelungen, Experten aus den unterschiedlichen Bereichen zusammenzubringen und Diskussionen über resiliente Supply Chain in der Automobilindustrie anzustoßen. Ich freue mich auf den weiteren Austausch mit den Experten auf der Automechanika Frankfurt im September.“
Das Fazit aller Teilnehmer und Referenten des Supply Chain Summits war eindeutig: Eine resiliente Supply Chain im Automotive Aftermarket entscheidet über den Geschäftserfolg.
In den hochkarätigen Impulsvorträgen wurden vielfältige, konkrete und sehr individuelle Lösungsansätze für eine resiliente Lieferkette im Automotive Aftermarket vorgestellt. Mit mehr digitalen Applikationen, mehr Technologie, mehr organisatorische Innovationen sowie einem aktiveren Management der Lieferkette und vor allem mehr Kooperationen sowohl kunden- als auch lieferantenseitig soll nicht nur die notwendige Resilienz der Lieferketten, sondern auch die notwendige Effizienz und Nachhaltigkeit erzielt werden.
Die verstärkte Nutzung von Künstlicher Intelligenz als wichtiges Tool zum Erreichen dieser Ziele wurde von allen Referenten als essentiell angesehen. Außerdem wurde auf die Bedeutung der Daten hingewiesen, denn ohne Daten und deren gezielte Aufbereitung und Nutzung kann der Nutzen nur eingeschränkt erreicht werden. Dazu erklärt Dr.-Ing. Michael Benz, Geschäftsführender Gesellschafter Benz + Walter: “ Momentan befinden wir uns noch im Anfangsstadium des Transformationsprozesses. Eine zunehmende Datenkonsolidierung führt weg von manuellen Silo-Datenanalysen hin zu generativer Intelligenz, die für die Zukunft automatisierter Entscheidungen für die Lieferketten essentiell ist.“ Gerade die Komplexität der Supply Chain erfordert auch zukünftig gut ausgebildete und erfahrene Fachkräfte, die gemeinsam mit digitalen Lösungen und KI zur Sicherung und Nachhaltigkeit der Lieferkette beitragen.
Auch wenn sich aktuell die Lieferketten wieder stabilisiert haben, so besteht weiterhin ein hoher Veränderungsdruck. Dieses ist ein zentrales Ergebnis bei einer erstmalig von LogisticNetwork Consultants und der Messe Frankfurt gemeinsam durchgeführten Befragung der Aussteller der Automechanika zu ihren Lieferketten. Dabei zählen hoher Kostendruck, veränderte Marktbedingungen und geringe Planungssicherheiten laut fast der Hälfte der Befragten zu den größten Problemen. Interessanterweise werden digitale Lösungen, Automatisierung, mangelndes Risikomanagement, schlanke Lieferketten und mangelnde Transparenz nicht als vorrangige Herausforderungen betrachtet. Vielmehr sind Lösungen gefragt, die Kostensenkungen, Effizienzsteigerungen und eine hohe Flexibilität ermöglichen.
Zwei Drittel der kurzfristigen Maßnahmen zur Stärkung der Lieferkette konzentrieren sich auf die Schaffung alternativer Lagerhaltungsmöglichkeiten für kritische Teile, die Anpassung der Organisationsstruktur und die aktive Überwachung der Lieferkette. Viele dieser Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, um nicht nur kurzfristig zu reagieren, sondern auch die mittel- und langfristige Resilienz der Lieferketten zu sichern.
Ein weiteres Fazit des Supply Chain Summits ist, dass es nicht die eine Lösung für alle Probleme gibt – das „oder“ muss durch ein „und“ ersetzt werden. Der Einsatz innovativer Technologien und digitaler Lösungen hat die Lieferketten im Automotive Aftermarket bereits verändert und wird sie weiterhin signifikant wandeln. Geschäftsprozesse und ‑modelle unterliegen einem immensen Transformationsdruck, wobei die Geschwindigkeit der Veränderungen und die Verfügbarkeit von Ressourcen eine große Rolle spielen. Eine Revolution ist nicht notwendig, aber eine zielgerichtete Evaluation und Nutzung neuer Technologien ist unerlässlich.
Auf der kommenden Automechanika, die vom 10. bis 14. September 2024 in Frankfurt stattfindet, steht dieses spannende Thema ebenfalls auf der Agenda.
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